Erbkrankheit Zystennieren

Ursache, Behandlung und Vorsorge

Zystennieren gehören zu den häufigsten Erbkrankheiten. In der Schweiz sind etwa 10 000 Menschen von diesem Leiden betroffen. Eine Heilung gibt es nicht: Die Behandlung zielt darauf ab, die Nieren möglichst lange funktionsfähig zu halten.

Autor: Dr. phil. Bernhard Spring

Bei Zystennieren handelt es sich um eine erblich bedingte Erkrankung der Nieren, in denen sich zahlreiche Zysten bilden. Dadurch wachsen die Organe an und können ihre Filterfunktion nicht mehr vollumfänglich ausüben. Mögliche Beschwerden sind

  • Bluthochdruck,
  • Blut im Urin,
  • Schmerzen am Rücken, in den Leisten und Flanken sowie
  • eine Neigung zu Harnwegsinfektionen und Nierensteinen.

Die Ursache: ein Gendefekt

Zystennieren lassen sich nicht ursächlich behandeln: Ihnen liegt ein irreparabler Gendefekt zugrunde. Die fehlerhafte Erbinformation kann sich auf verschiedenen Genen befinden. Aus diesem Grund variiert der Krankheitsverlauf stark: In den meisten Fällen machen sich Zystennieren erstmals im jungen Erwachsenenalter bemerkbar. Unbehandelt verschlechtert sich die Nierenleistung bis zum Versagen der Organe. Seltener sind die Nieren bereits von Geburt an geschädigt.

Die Erkrankung betrifft nicht nur die Nieren, auch an anderen Organen wie der Leber, dem Darm, dem Herz und den Gefässen im Gehirn kann es zu gefährlichen Veränderungen kommen. Um ein Fortschreiten und Ausbreiten zu vermeiden, sollten Zystennieren möglichst frühzeitig behandelt werden.

Therapie bei Zystennieren

Eine Heilung kann durch die verschiedenen Therapieansätze nicht erreicht werden. Ziel der Behandlung ist vielmehr die möglichst lange Aufrechterhaltung der Nierenfunktion. Als wichtigste Elemente der Therapie gelten:

  • entwässernde Medikamente: Sie fördern die Ausscheidung von Wasser und reduzieren dadurch die Neubildung von Zysten.
  • Blutdrucksenker: Diese Medikamente verhindern Bluthochdruck, einen der hauptsächlichen Verstärker des Nierenleidens.
  • Dialyse: Die Blutwäsche kann im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung die Funktion der geschädigten Nieren übernehmen.
  • Nierentransplantation: Der Einsatz eines Spenderorgans kommt infrage, wenn die eigenen Nieren versagen.

Vorsorge bedingt möglich

Zystennieren lassen sich nicht vorbeugen. Aber ein gesunder Lebensstil kann eine zusätzliche Belastung der Nieren verhindern. Dazu gehört:

  • eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Ballaststoffen. Salz erhöht den Blutdruck, deshalb sollte es nur in geringen Mengen konsumiert werden.
  • regelmässige Bewegung im Alltag, um den Stoffwechsel anzuregen, die Fitness zu steigern und eventuelles Übergewicht zu reduzieren. Ideal sind Ausdauersportarten wie Joggen, Walken, Radfahren und Schwimmen.
  • die konsequente Einhaltung von Therapien. Egal, ob Bluthochdruck oder Diabetes: Chronische Erkrankungen sollten gut behandelt werden, um Folgeschäden zu vermeiden.

Zysten an den Nieren und Zystennieren

Immer wieder können sich an den Nieren einzelne Zysten bilden. Dabei handelt es sich um Hohlräume, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. In der Regel machen sie keine Beschwerden und müssen deshalb auch nicht behandelt werden. Nur wenn sie so gross werden, dass sie die Nierenfunktion beeinträchtigen oder Schmerzen verursachen, werden Nierenzysten behandelt, meist durch eine operative Entfernung. Anders verhält es sich bei den Zystennieren: Hier bilden sich zahlreiche verschiedene Zysten, die die Nierenfunktion beeinträchtigen.

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