Rauchen als Katalysator

Wirkung von Tabakrauch auf die Nierengesundheit

Dass der Konsum von Zigaretten auch die Nieren schädigt, ist bislang wenig bekannt. Besonders bei bereits Erkrankten kann Tabakrauch die Funktion der Organe massiv verschlechtern.

Autor: Martin Brunner

Nahezu jeder dritte Schweizer (31 Prozent) und jede vierte Schweizerin (23 Prozent) greifen regelmässig zur Zigarette. Darin enthalten sind rund 4 800 verschiedene Inhaltsstoffe, darunter etwa 250 Giftstoffe und 90 Substanzen, die das Risiko für eine Krebserkrankung erhöhen. Rauchen gefährdet daneben auch die Gesundheit der Nieren und gilt als erheblicher Risikofaktor für eine Nierenkrankheit.

Rauchen erhöht den Blutdruck

Bluthochdruck ist neben Diabetes die häufigste Ursache von Nierenschwäche und Nierenversagen. Rauchen treibt auf verschiedene Weise den Blutdruck nach oben. Kurzfristig wirkt das im Tabakrauch freigesetzte Nikotin ähnlich wie Koffein anregend auf das Herz-Kreislauf-System. Der Herzschlag erhöht sich, die Gefässe verengen sich. Dadurch steigt der Blutdruck.

Über den Zigarettenrauch wird ausserdem Kohlenmonoxid aufgenommen, das sich im Blut an die roten Blutkörperchen heftet. Diese können in der Folge kein Sauerstoff aufnehmen: Dem Körper geht die Luft aus. Um den Mangel zu kompensieren, schlägt das Herz schneller, wodurch der Bluthochdruck weiter zunimmt.

Langfristig lagern sich viele Inhaltsstoffe von Zigarette, Zigarre und anderen Tabakprodukten in den Gefässen ab. Diese verlieren so ihre Flexibilität und verkalken. Diese sogenannte Arteriosklerose kann ebenfalls Bluthochdruck nach sich ziehen.

Nikotin an den Nieren

Rauchen gefährdet die Nieren aber auch direkt. Zum einen gelangen über den Tabakrauch diverse Schad- und Giftstoffe in das Blut, die von den Nieren mühsam herausgefiltert und in die Harnblase abgeleitet werden müssen. Rauchen bedeutet für die Organe somit einen Mehraufwand.

Zum anderen lagert sich Nikotin im Inneren der Nierenkörperchen – konkret in den Mesangialzellen – ab und beeinträchtigt deren Filterfunktion.

Rauchen als Katalysator

Der Konsum von Tabak wirkt auch als Verstärker von bereits vorhandenen Organschäden. Aus diesem Grund ist ein sofortiger Rauchstopp dringend angeraten – sowohl als vorsorgliche wie auch als therapeutische Massnahme.

Das steckt drin

Beim Rauchen werden die getrockneten, zusammengerollten oder gemahlenen Blätter der Tabakpflanze verbrannt und die im Rauch freigesetzten Inhaltsstoffe inhaliert. Dabei handelt es sich unter anderem um Kohlenstoffverbindungen wie Blausäure, Cadmium und Formaldehyd, dazu Nikotin und Kohlenmonoxid. Ausserdem enthalten sind unter anderem Ammoniak, Blei, Menthol, Nickel und Teer. Damit sind in Zigaretten Stoffe enthalten, die sich auch in Batterien, Desinfektionsmitteln, Nagellack-Entfernern, Putzmitteln und Rattengift finden.

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