Nierenentzündung erkennen
Die Erkrankung wird oft erst spät bemerkt
Autor: Rolf Zenklusen
Eine Nierenentzündung entwickelt sich schleichend und zu Beginn symptomfrei. Mit der Zeit zeigen Blut und Eiweiss im Urin, dass es Probleme mit der Entgiftung gibt. Rechtzeitig erkannt, kann eine Nierenentzündung gut behandelt werden.
Bis du eine Nierenentzündung spürst, kann es einige Zeit dauern. Für die Teile des Organs, die durch die Entzündung geschädigt werden, springen vorerst ihre gesunden Kollegen ein. So treten in der ersten Phase keine oder nur sehr geringe Beschwerden auf. Erkennbar wird eine Nierenentzündung erst, wenn mehr als 50 Prozent des Gewebes beider Nieren zerstört sind. In diesem Fall kann das Organ seine Hauptaufgabe, Abfallprodukte aus dem Blut zu filtern, nur noch beschränkt erfüllen.
Als Folge davon kann sich dein Urin verändern. Er verfärbt sich bräunlich, wenn mit dem Urin Blut ausgeschieden wird. Er kann getrübt sein oder schäumen, falls er mit Eiweiss durchsetzt ist. Geringe Mengen von Blut oder Eiweiss sind im Urin allerdings nicht von blossem Auge und nur mit dem Mikroskop oder mit chemischen Methoden erkennbar. Weitere Symptome für eine Nierenentzündung können Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Hautausschläge, Bluthochdruck oder Flüssigkeitsansammlungen im Gewerbe (Ödeme) sein.
Diagnose dank Gewebeproben
Meistens wird eine Nierenentzündung zufällig bei einer Urinuntersuchung diagnostiziert. Eine Gewebeprobe (Nierenbiopsie) liefert genauere Angaben zum Ort der Entzündung und zu den Ursachen. Sind Nierenkörperchen entzündet, spricht die Medizin von einer Glomerulonephritis. Diese Krankheit tritt meist als Folge von immunvermittelten Reaktionen auf, seltener wegen Allgemeinerkrankungen des Körpers.
Handelt es sich um eine Entzündung des Zwischengewebes der Nieren und der Harnkanäle, sprechen die Ärzte von einer tubulo-interstitieller Nephritis. Diese Krankheit ist meistens eine allergische Reaktion auf Medikamente, kann aber auch im Rahmen von Infekten oder Allgemeinerkrankungen auftreten.
Auch kann eine Entzündung des Nierenbeckens entstehen. Gefährlich wird es, wenn diese Krankheit chronisch verläuft. Unbehandelt kann sie die Nieren stark schädigen bis hin zum Organversagen (chronische Nierenkrankheit).
Nierenentzündung ist gut behandelbar
Doch keine Angst: Wird sie rechtzeitig entdeckt, lässt sich eine Nierenentzündung sehr gut behandeln. Hilfreich kann eine Anpassung der Ernährung sein: Du solltest auf eiweissarme Speisen umstellen, Kochsalz und Fett reduzieren sowie genug trinken. Zudem empfiehlt es sich, den Blutdruck nachhaltig zu senken. Diese Massnahmen wirken natürlich auch als Vorbeugung einer Nierenentzündung.
Bei Glomerulonephritis könnte eine medikamentöse Behandlung mit Glukokortikoiden oder Immunsuppressiva helfen. Bei der akuten tubulo-interstitiellen Nephritis genügt es oft, die auslösenden Medikamente wegzulassen.
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