Nieren brauchen einen gesunden Blutdruck
Regelmässige Kontrollen
Autorin: Jenny Kostoglacis
Trigger für eine Hypertonie sind besonders ungesunde Lebensgewohnheiten. Wer zum Beispiel raucht, übergewichtig ist, sich wenig bewegt oder an eine salzhaltige Ernährung gewöhnt ist, vergrössert sein Risiko für Bluthochdruck signifikant. Umweltaspekte spielen aber auch eine grosse Rolle. Laut Dr. med. Grégoire Wuerzner, Experte für Nephrologie und Bluthochdruck, können grosser Lärm und Gebiete mit einer hohen Luftverschmutzung zu einem höheren Blutdruck führen. Nicht zuletzt spielt auch die genetische Veranlagung eine entscheidende Rolle.
Gewissheit bringt Gesundheit
Frauen und Männer haben in der Regel unterschiedliche Blutdruckverläufe. Normalerweise weisen Frauen einen niedrigeren Blutdruck als Männer auf. Das ändert sich jedoch mit den Wechseljahren. Mit zunehmendem Lebensalter, insbesondere in der Menopause, nimmt die Zahl der Frauen mit Bluthochdruck stark zu. Dr. Wuerzner empfiehlt, dass jeder, egal in welchem Alter, seinen Blutdruck messen lässt, um Gewissheit über den aktuellen Gesundheitszustand zu erlangen.
Vor allem auch, weil jeder dritte Betroffene in der Schweiz nicht weiss, dass er an Bluthochdruck leidet. Bloss eine Minderheit der Patienten mit Bluthochdruck verspürt Symptome, was einer der Gründe dafür ist, dass die Hypertonie auch als «stille Krankheit» oder «Silent Killer» bezeichnet wird. Die Gründe, warum Bluthochdruck asymptomatisch ist, sind nur unzureichend erforscht. Jedoch weiss man heute, dass die arteriellen Gefässe nicht mit Schmerzneuronen innerviert sind. Erst wenn ein Zielorgan zum Beispiel von einer Ischämie – einer sehr schlechten Durchblutung des Gewebes – betroffen ist, macht sich die Krankheit bemerkbar. Der Schaden ist ab diesem Zeitpunkt jedoch bereits angerichtet, weshalb das frühzeitige Erkennen von Hypertonie so wichtig für die Niere ist.
Bei Bluthochdruck selbst aktiv werden
Neben dem Gang zum Arzt und einer medikamentösen Behandlung kann viel selbst unternommen werden, um den Bluthochdruck zu senken. Eine ausgewogene Ernährung mit gesunden Fetten, wenig Salz schützen vor Bluthochdruck. Ausserdem rät Dr. Wuerzner, körperlich aktiver zu werden. Beispielsweise mehr Strecken zu Fuss zu gehen, Rad zu fahren oder zu schwimmen. Hauptsache man findet eine körpeliche Aktivität, die Spass macht und im Rahmen des Möglichen stattfinden kann. Sport hilft ausserdem auch bei der Gewichtsabnahme. Mit jedem Kilogramm, das abgenommen wird, kann der Blutdruck um 1 mmHg gesenkt werden
Der Experte
PD Dr. med.
Grégoire Wuerzner
Chefarzt für Nephrologie Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV)
Chefarzt für Nephrologie Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV)
Dialyse
Eine Reinigung, die Leben retten kann
Menschen mit einer stark eingeschränkten Nierenfunktion müssen sich oft einer Dialyse unterziehen. Was das bedeutet, erklärt Prof. Bonny.
Diabetes belastet die Nieren
So schützt du dich
Eine diabetische Nephropathie ist eine häufige Folgeerkrankung von Diabetes. Durch engmaschige Kontrollen lässt sie rechtzeitig erkennen. Das gilt es zu beachten.
Erbkrankheit Zystennieren
Ursache, Behandlung und Vorsorge
Bei Zystennieren handelt es sich um eine erblich bedingte Nierenkrankheit, die zu Nierenversagen führen kann. Lies hier, wie sie behandelt wird.
Gute Blutzuckerwerte reichen nicht!
Nierenschäden durch zu hohen Blutzucker
Ein hoher Blutzuckerwert gefährdet die Nieren. Folgendes müssen Diabetiker beachten, um zukünftige Nierenschäden zu vermeiden.
Hilfe durch die SIDB
Eine Organisation für Betroffene und Pflegende
Die Schweizerische Interessengruppe für Diabetesfachberatung setzt sich nicht nur für Diabetiker ein, sondern steht auch ihrem Umfeld zur Seite.