Mediterrane Ernährung für die Nieren
Diabetesverlauf begünstigen
Autor: Rolf Zenklusen
Wenn du an Diabetes leidest, solltest du bei der Ernährung auf gesunde Art und Weise einen Kalorienüberschuss vermeiden. Der Ernährungsspezialist Prof. Dr. med. David Fäh verweist auf Studien, die zeigen, dass die sogenannte mediterrane Ernährungsweise helfen kann, den Verlauf von Diabetes günstig zu beeinflussen. Wenig verarbeitete Produkte und faserreiche pflanzliche Lebensmittel eignen sich am besten. Geflügel und Fisch solltest du rotem und vor allem verarbeitetem rotem Fleisch vorziehen; als Hauptfettquelle dient Olivenöl. Problematisch sind kalorienhaltige Getränke wie Süssgetränke, Säfte und Alkohol in grösseren Mengen.
Stark verarbeitete Lebensmittel sättigen im Verhältnis zu den enthaltenen Kalorien schlecht und können den Blutzuckerspiegel stark zum Schwanken bringen. Veganerinnen und Veganer haben zum Beispiel einen tieferen Body-Mass-Index. Dieser Vorteil verpufft jedoch bei Leuten, die oft stark verarbeitete Fleischersatzprodukte essen. Das Gleiche passiert, wenn der Eiweissanteil erhöht wird. Stammt das Eiweiss vor allem von verarbeiteten Fleischprodukten, kann sich dies bei Diabetes ebenfalls negativ auswirken.
Ernährung sollte zum Lebensstil passen
Welches Konzept bei der Diabetesprävention das richtige ist, bleibt umstritten. Prof. Fäh empfiehlt, die geeignete Form mit einer diplomierten Ernährungsfachperson auszuloten: «Je eher eine Ernährungsumstellung zum Lebensstil einer Person passt und von dieser auch getragen wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese dauerhaft umgesetzt werden kann.»
Dabei darf auch mal gesündigt werden: «Man sollte die Zügel nie zu straff anziehen und sich auch mal etwas gönnen», so Prof. Fäh. Auch auf ein Gläschen Rotwein zum Essen musst du nicht immer verzichten. Mit Blick auf den hohen Kaloriengehalt von Alkohol rät der Experte, nicht täglich zu trinken und nur zu den Mahlzeiten.
Bei natürlichen Süssungsmitteln wie Ahornsirup, Agavendicksaft oder Stevia sieht Prof. Fäh kaum Vorteile gegenüber Haushaltszucker. Auch kalorienfreie Süssungsmittel wie Zyklamat, Aspartam oder Acesulfam empfiehlt er nicht wirklich, da sie immer noch süss schmecken. «Diabetes-Patienten sollten generell versuchen, sich weniger süss zu ernähren und den Körper zu entwöhnen.»
Bewegung steht über allem
Über allem steht aber die Bewegung. «Damit kann ich Fehltritte in der Ernährung gut ausgleichen», betont Prof. Fäh. Solange die Muskeln aktiviert und Kalorien verbrannt werden, sinkt das Risiko für Diabetes bzw. für schwere Verläufe. Wird die Ernährung umgestellt, verstärkt sich dieser Effekt natürlich – vor allem, wenn der Diabetes noch nicht allzu lange vorliegt und die Bauchspeicheldrüse immer noch Insulin produziert. Wenn Diabetes-Betroffene ihr Gewicht reduzieren, normalisiert sich ihr Insulinspiegel und die Hunger-Sättigungs-Regulation. «So gelingt es eher, in ein normales Essverhalten mit geregelten Mahlzeiten zu kommen.» Damit ist schon viel gewonnen.
Der Experte
Prof. Dr. med.
David Fäh
FMH, MPH, Humanernährung ETH Dozent BSc/MSc Berner Fachhochschule Departement Gesundheit / Ernährung und Diätetik
FMH, MPH, Humanernährung ETH Dozent BSc/MSc Berner Fachhochschule Departement Gesundheit / Ernährung und Diätetik
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